Freitag, 28. Dezember 2012

Rezension ‚Der Federmann‘ von Max Bentow.
 
Cover:
Auf dem Cover sieht man einen der Vögel, (Gimpel, Rotkehlchen) um die es im Roman ebenfalls geht. Rötliches Gefieder, die Partie vor den Flügeln hellblau, die Schwanzfedern tiefschwarz. So beschreibt Bentow den Vogel. Der Vogel flattert, scheint den Betrachter des Buches mit seinem Auge zu fixieren. Er flattert vor einem grauen Hintergrund, der eine Wand sein kann.
Im Innencover des Buches sind noch weitere einzelne Federn zu sehen.
 
Inhalt:
Nils Trojan, Kommissar der Kripo Berlin, wird an einen  Tatort gerufen. Eine Frau liegt in ihrer Wohnung. Dieses Szenario, was sich den Polizisten dort bietet, wird sich wiederholen und Nils Trojan um den Schlaf bringen. Ihre Haare der Frau sind abgeschnitten. Auf ihrem Körper befindet sich ein toter Vogel mit ausgerissenen Federn. Nils Trojan und seine Mitarbeiter ermitteln.
Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich als sehr schwierig. Trojan verfolgt dieser Fall bis in seine Träume. Trojan ist in psychologischer Betreuung wegen Panikattacken. Durch die Morde werden diese  immer schlimmer.
Die Ermittlungen scheinen erfolgreich zu sein, doch dann stellt sich heraus, dass sie in die völlig falsche Richtung gingen.
  
Wendungsreich im Geschehen, nicht vorhersehbar, das sind die Stärken dieses Romans. Die Spannung beruht darauf, dass man denkt, Trojan sei nun auf die Spur des Täters gekommen. Doch dann stellt man fest, dass doch alles anders ist als man/Trojan denkt.
Auch die angehende Liebesgeschichte zwischen Trojan und seiner Psychologin bereichert den Plot.  Die Personen und ihre Motive sind realistisch beschrieben. Der Mörder wird von Bentow so geschickt  im Hintergrund gehalten, dass man erst kurz vor der Lösung auf ihn gestoßen wird.
Kommissar Trojan agiert in seinem ersten Fall glaubwürdig und hat mir gut gefallen. Er ist kein intellektueller Überflieger. Das gute Verhältnis zu seiner kleinen Tochter ist ihm sehr wichtig.
 
Schreibstil:
Flüssig und spannend geschrieben versteht es Max Bentow den Leser zu fesseln. Er schreibt einen sehr eigenen Stil. Er benutzt kurze Sätze, die mich ein wenig an Michael Lister erinnern. (Selbstauslöser) Er hält sich allerdings im Unterschied zu Lister nicht viel mit Beschreibungen auf.
Er vermag dadurch beim Leser selbst das gehetzte Gefühl zu erzeugen, welches auch Nils Trojan durchleben muss, wenn er dem Federmann nachjagt. Das arme Auto des Kommissars wird dabei oft übel traktiert. Es gibt Passagen im Roman, die den Leser so hinters Licht führen, wie es bisher kaum in einem deutschen Roman vorkam. Da verzeiht man dem Autor auch ein paar Anleihen im Fundus der Krimiliteratur, wie ein ‚letztes Magazin‘ bei der finalen Verfolgung des Federmannes.
 
Fazit:
Ich muss dieses Buch jedem Krimifan, der  einen wirklich intelligenten, spannenden Thriller mit Tiefgang lesen möchte, ans warme Herz legen. Ein Buch eines deutschen Autors hat mich schon lange nicht mehr so fasziniert.
Meine unbedingte Leseempfehlung! *****Sterne
 

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