Dienstag, 25. Juni 2013

 
 
 
 

Thriller

 

Ich habe heute morgen auf Amazon in einem Leser-Thread, der sich mit neuen, deutschen Thriller-Autoren beschäftigt, eine Buchszene gelesen, die ich ziemlich abartig fand.
 
Was macht einen Thriller aus? 'to thrill' kommt aus dem Englischen und bedeutet 'durchbohren, durchdringen, zittern machen, durchschauern'.
 
Etwas soll dem Leser einen Schauer über den Rücken treiben. Ist das gleichbedeutend damit, dass hier direkt zu Beginn des Buches massenweise Blut fließt, ein Psychopath mit mehreren Messern auf sein Opfer losgeht und es zerlegt?
Meiner Meinung nach nicht. Ich setzte 'thrill' gleich mit 'suspense'. Die Spannung baut sich langsam auf und dann geht es zur Sache. Wenn man direkt so einen Kickstart hinlegt, dann hat man es umso schwerer, das Niveau zu halten.
Und man bewegt sich am Rande der Unglaubwürdigkeit. So sehe ich das.
 
Ich habe mich entschieden, den dritten Teil der Oliver-Hell-Reihe als Thriller zu bezeichnen, weil sich hier grundlegend in der Struktur etwas geändert hat.
Die beiden ersten Romane spielten mit der Beziehung der Polizisten zu ihren Gegenspielern - Daniel Hesse und Mashad Rahman Agayer.
Hier ist es bis zum Schluss nicht klar, wer der Täter ist. Ich versuche hier mit den Erwartungen der Leser zu spielen.
Das hat für mich Qualität und nicht so ein psychopathisches Abschlachten. Mich interessiert es eher, was einen 'Normalo' dazu treibt, einen Mord zu begehen.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen