Dienstag, 2. Februar 2016






Carola Pütz


Sie ist sicher die streitbarste Detektivin seit Miss Marple, nur nicht so alt und so schrullig. Doch in einem ähneln sie sich: Sie sind beide zielstrebig und wenn sie etwas vor der Nase haben, dann gehen sie über Leichen - im wahrsten Sinne des Wortes. Im ersten Fall für Carola Pütz ging es um die Situation der Sinti und Roma an der deutsch-tschechischen Grenze. Keiner mag die 'Schwarzen', wie sie wegen ihres dunklen Teints und ihrer schwarzen Haare genannt werden. Und um sich in einem Land zu behaupten, das diese ethnische Gruppe am liebsten totschweigen möchte, haben viele Mütter keine andere Möglichkeit als ihre Kinder - auch Babies - zu prostituieren. Eine unglaubliche Tatsache und keine Kinderschutzorganisation tut etwas, keiner prangert diesen Missstand an. 

Im Band zwei geht es auch um die Situation der Obdachlosen auf der Insel Mallorca. Aber vor allem geht es darum, die Mordserie an den Wohnungslosen aufzuklären. 

Jetzt muss ich etwas loswerden: Wenn ich einen Roman schreibe, der auf einer Insel wie Mallorca spielt, gehört es für einen detailverliebten Schriftsteller wie mich dazu, die Schönheiten der Insel mit in das Buch zu integrieren. Ich sehe es als Pflicht an, die Orte, an denen der Roman spielt, denjenigen, die die Insel nicht kennen, so gut wie möglich zu beschreiben. Und Mallorca-Kenner finden sich sofort zurecht. Wer hier eine 'Geschichte über Mallorca' sieht, der hat sicher auch keinen Spaß an den Büchern von Hakan Nesser, Arnaldur Indridason und Henning Mankell. Diese Autoren betten ihre Geschichten ebenfalls in die Natur und die Städte ein, in der sie spielen. Diese Art zu schreiben ist ein Vorbild für mich. Dabei werde ich auch bleiben.

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